Was ist Diazepam? – Wirkung, Anwendung und wichtige Hinweise
Diazepam ist ein Medikament aus der Gruppe der Benzodiazepine und wird seit Jahrzehnten in der Medizin eingesetzt. Es gehört zu den bekanntesten Beruhigungsmitteln weltweit und ist unter dem Handelsnamen Valium besonders bekannt geworden. Doch was genau ist Diazepam, wofür wird es eingesetzt – und worauf sollte man bei der Einnahme achten?
Was ist Diazepam?
Diazepam ist ein psychotropes Medikament, das auf das zentrale Nervensystem wirkt. Es wird hauptsächlich verwendet zur:
- Behandlung von Angstzuständen
- Linderung von Muskelkrämpfen
- Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen
- Behandlung von akuten Entzugssymptomen bei Alkoholabhängigkeit
- Notfallmedikation bei epileptischen Anfällen
Diazepam wirkt beruhigend, angstlösend, muskelentspannend und krampflösend. Diese Wirkungen entstehen durch eine Verstärkung des Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure), der im Gehirn dämpfend wirkt.
Wie wird Diazepam eingenommen?
Diazepam ist in verschiedenen Formen erhältlich:
- Tabletten oder Tropfen (zur oralen Einnahme)
- Zäpfchen (besonders bei Kindern oder Notfällen)
- Injektionen (in Kliniken)
- Rektallösungen (z. B. bei Krampfanfällen)
Die Dosierung richtet sich nach dem Anwendungsgebiet, dem Alter und dem Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten. Wichtig ist: Diazepam sollte nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da es zu Abhängigkeit führen kann.
Wie schnell wirkt Diazepam?
Diazepam wirkt in der Regel schnell – oft schon innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Einnahme. Die Wirkung kann je nach Dosierung und Form mehrere Stunden anhalten. Aufgrund seiner langen Halbwertszeit kann Diazepam auch über Tage im Körper aktiv bleiben.
Nebenwirkungen und Risiken
Wie jedes Medikament kann auch Diazepam Nebenwirkungen haben. Dazu gehören:
- Müdigkeit und Benommenheit
- Konzentrationsstörungen
- Schwindel
- Muskelschwäche
- Gedächtnisprobleme
- Reaktionsverlangsamung
Bei längerem Gebrauch oder höheren Dosen besteht ein hohes Risiko für psychische und körperliche Abhängigkeit. Ein plötzlicher Entzug kann zu Entzugserscheinungen führen, wie:
- Zittern
- Schlaflosigkeit
- Angstzustände
- in schweren Fällen: Krampfanfälle
Daher ist ein langsames Ausschleichen unter ärztlicher Anleitung wichtig.
Wechselwirkungen
Diazepam darf nicht mit Alkohol oder anderen zentraldämpfenden Substanzen kombiniert werden. Auch mit einigen Schmerzmitteln, Schlafmitteln oder Antidepressiva kann es zu lebensbedrohlichen Wechselwirkungen kommen.
Wann darf Diazepam nicht eingenommen werden?
Diazepam sollte nicht angewendet werden bei:
- bekannter Benzodiazepinabhängigkeit
- schwerer Atemschwäche oder Atemstillstand
- Myasthenia gravis (Muskelerkrankung)
- Leberinsuffizienz
- in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach strenger ärztlicher Abwägung
Fazit
Diazepam ist ein wirksames Medikament mit breitem Einsatzgebiet – von Angststörungen bis zu epileptischen Notfällen. Gleichzeitig ist es ein potent wirkendes Psychopharmakon, das nur unter ärztlicher Kontrolle und zeitlich begrenzt eingenommen werden sollte. Missbrauch und Abhängigkeit sind reale Risiken, daher ist ein verantwortungsvoller Umgang entscheidend.
Hinweis: Dieser Beitrag dient ausschließlich der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Wer Diazepam einnimmt oder Fragen zur Einnahme hat, sollte sich stets an eine Ärztin oder einen Arzt wenden.